Untersuchungen zeigen, dass sich Lebensmittel- und Getränkehersteller aufgrund von Verbraucherforderungen zur Reduzierung von Kunststoff verpflichtet haben.
 

Bei drei der fünf meistgenannten Nachhaltigkeitsverpflichtungen von Unternehmen geht es um die Reduzierung von Kunststoffen. 77 % sind bereit, die Kosten für die Einführung nachhaltiger Vorgehensweisen zu tragen.1 Dieses Engagement dient dazu, die Kundenforderung nach Nachhaltigkeit zu erfüllen, denn diese Forderung ist der wichtigste Grund dafür, sich für den Umweltschutz einzusetzen.

Lausanne (Schweiz) (9. April 2024): Von Lebensmittel- und Getränkeherstellern wird heute erwartet, Kunststoff als Verpackungsmaterial Nummer eins2 zu reduzieren. Eine aktuelle Untersuchung hat gezeigt, dass sich drei der fünf meistgenannten Verpflichtungen von Unternehmensleitungen zum Thema Nachhaltigkeit mit der Reduzierung von Kunststoffen befassen.3 Tetra Pak hat die Einstellung von Lebensmittel- und Getränkeherstellern hinsichtlich Nachhaltigkeit zum aktuellen Zeitpunkt untersucht und eine Prognose für die nächsten 5 Jahre erstellt.4

Die Hälfte der befragten Unternehmen hat die Nachfrage der Verbraucher als wesentlichen Beschleuniger für die Umsetzung neuer nachhaltiger Lösungen im Fertigungs- und Verarbeitungsfeld genannt. Das stimmt mit den Ergebnissen einer anderen Tetra Pak Verbraucherumfrage zu Verpackungen überein.5 Darin wurde festgestellt, dass die Kaufbereitschaft von nahezu drei Vierteln der antwortenden Personen (74 %) steigen würde, wenn ein Unternehmen mehr über Umweltthemen spricht.6 42 % sind der Meinung, dass eine „umweltverträgliche Verpackung“ einen höheren Preis rechtfertigt.7 Das sind gute Nachrichten für Unternehmen, die somit die Kosten für ein weniger umweltbelastendes Geschäftsmodell nicht allein tragen müssen.

77 % der Unternehmen haben sich bereit erklärt, die kostenrelevanten Nachteile, die bei der Einführung nachhaltiger Herstellungs- und Verarbeitungslösungen entstehen, zu tragen,8 obwohl die Branche insgesamt makroökonomischen Herausforderungen ausgesetzt ist. Diese Erkenntnis passt zur COP28, bei der viele Stakeholder aus der Privatwirtschaft sich zur Einhaltung von Nachhaltigkeitszielen und zur Umsetzung von Nachhaltigkeitsinitiativen verpflichtet haben, zu denen auch der aktive Ansatz von Tetra Pak für den Wandel der Lebensmittelsysteme gehört.9

Unternehmen scheinen hinsichtlich der Umweltbelastung einen Wendepunkt erreicht zu haben. Die Wichtigkeit, Praktiken zu nutzen, die zu einer Dekarbonisierung der globalen Lebensmittelsysteme beitragen, wächst laut Prognosen in den nächsten fünf Jahren von 49 % um zehn Prozent auf 59 %. Auf die Frage, welchen Beitrag Verpackungs- und Prozesslieferanten leisten können, nannten 65 % der Unternehmen die Bedeutung neuer Produktentwicklungen und bestätigten die wichtige Rolle der Innovation im weltweiten Kampf gegen den Klimawandel.  

Gilles Tisserand, Vice President Climate & Biodiversity bei Tetra Pak, sagt: „Die Lebensmittel- und Getränkeindustrie befindet sich an einem Scheidepunkt. Sie muss ihre Geschäftspraktiken überdenken, um den Klimanotstand zu bekämpfen und dessen unausweichliche Folgen auf das eigene Geschäft und die eigenen Lösungen abzumildern. Sie suchen nach Lieferanten, die ihnen in einem zunehmend vom Wettbewerb geprägten Markt beistehen können. Wir arbeiten mit ganzer Kraft daran, den Innovationsmotor am Laufen zu halten und neue Forschungen voranzutreiben sowie kollaborative Systeme und Produktangebote zu entwickeln.“

Er fährt fort: „Bei Innovationen legen wir den Schwerpunkt auf Erneuerbarkeit und Recyclingfähigkeit, um die Dekarbonisierung und Kreislauffähigkeit von Materialien sicherzustellen und dem Bedarf an nachhaltigen Lebensmittelverpackungen nachzukommen. Der Umstand, dass Verbraucher Kartons für die ‚umweltverträglichste‘ Getränkeverpackung halten und Kunststoff die schlechteste Note erhält,10 zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Man muss sich nur einmal ansehen, dass wir 2023 ganze 46 % mehr Verpackungen mit pflanzenbasierten Polymeren verkauft haben als 2021.11 Daran erkennt man deutlich die Bereitschaft der Branche, sich zu ändern.“

Pressekontakte

Lucia Freschi 
Tetra Pak
Tel.: +39 347 2632237
Lucia.freschi@tetrapak.com



1 Auf die Frage „Bitte stufen Sie die Bereitschaft Ihres Unternehmen ein, die verschiedenen Nachteile, die durch die Umsetzung nachhaltiger Lösungen im Fertigungs-/Verarbeitungsbereich entstehen, zu tragen“ antworteten 41 %, dass sie kostenrelevante Nachteile definitiv tragen würde. 36 % würden diese Nachteile wahrscheinlich tragen, 10 % haben sich nicht entschieden, 11 % würden es wahrscheinlich nicht tun und 3 % würden es ganz sicher nicht tun.
2 Laut der UN werden 36 % aller hergestellten Kunststoffe für Verpackungen verwendet. Quelle: https://www.unep.org/interactives/beat-plastic-pollution/#:~:text=Approximately%2036%20per%20cent%20of,landfills%20or%20as%20unregulated%20waste
3 Die fünf meistgenannten Verpflichtungen: Reduzierung der Abhängigkeit von Kunststoffen, Reduzierung der Nachfrage von Kunststoffverpackungen für Lebensmittellieferungen, Reduzierung von Lebensmittelverschwendung in Werken der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, Reduzierung des Abfallaufkommens durch Kunststoffverpackungen in der Wertschöpfungskette der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, Logistikverbesserungen in der gesamten Wertschöpfungskette
4 Die B2B-Forschung von Tetra Pak zu den globalen Herausforderungen und ihren Auswirkungen auf die Betriebsabläufe von Lebensmittel- und Getränkeherstellern wurde 2023 durchgeführt. Dabei kam eine kombinierte Methodik aus quantitativen Befragungen und qualitativen Fachgesprächen zum Einsatz. Für den qualitativen Teil wurden etwa 20 Interviews mit bei Tetra Pak angestellten Fachleuten und weitere 12 Gespräche mit Lebensmittel- und Getränkeherstellern in allen Projektregionen durchgeführt. Für den quantitativen Teil wurden 346 Befragungen in 19 Märkten vorgenommen (Italien, Polen, Spanien, Frankreich, Deutschland, Vereinigtes Königreich, Australien, Indien, Südafrika, Mexiko, Argentinien, Brasilien, China, Vietnam, USA, Südkorea, Südarabien, Türkei, Japan).
5 Die aktuelle Verbraucherbefragung von Tetra Pak zu nachhaltigen Verpackungen wurde 2023 unter 14.500 Verbrauchern in 29 Märkten per Online-Fragebogen durchgeführt (Deutschland, Frankreich, Vereinigtes Königreich, Italien, Belgien, Dänemark, Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Spanien, Schweden, Saudiarabien, Türkei, Südafrika, Ägypten, China, Indien, Japan, Australien, Indonesien, Philippinen, Südkorea, Vietnam, Brasilien, USA, Mexiko, Kolumbien, Argentinien).
6 Auf die Frage „Wenn ein Unternehmen über Umweltthemen berichtet oder spricht, würde Ihre Kaufabsicht für dessen Produkte …“ antworteten 74 % mit „steigen.“ Befragungsbasis GESAMT 2023: 14539.
7 Auf die Frage „Welche dieser Aussagen stimmt besser mit Ihrer Vorstellung einer umweltverträglichen Verpackung überein?“ antworteten 42 %, dass ein Produkt in einer umweltverträglichen Verpackung einen Aufpreis gegenüber einem Produkt in einer Standardverpackung rechtfertigt.
8 Auf die Frage „Bitte stufen Sie die Bereitschaft Ihres Unternehmen ein, die verschiedenen Nachteile, die durch die Umsetzung nachhaltiger Lösungen im Fertigungs-/Verarbeitungsbereich entstehen, zu tragen“ antworteten 41 %, dass sie kostenrelevante Nachteile definitiv tragen würde. 36 % würden diese Nachteile wahrscheinlich tragen, 10 % haben sich nicht entschieden, 11 % würden es wahrscheinlich nicht tun und 3 % würden es ganz sicher nicht tun.
9 https://www.tetrapak.com/about-tetra-pak/news-and-events/newsarchive/tetra-pak-unveils-action-oriented-approach-towards-food-systems-transformation
10 Auf die Frage „Welche dieser Verpackungsarten für Getränke ist Ihrer Meinung nach am umweltverträglichsten?“ wählten 41 % der Antwortenden Kartonverpackungen aus, 37 % Glasflaschen, 8 % Kunststoffflaschen, 8 % Blechdosen, 3 % Kunststoffbecher und 3 % Kunststoffbeutel. Auf die Frage „Welche dieser Verpackungsarten für Getränke ist Ihrer Meinung nach am wenigsten umweltverträglich?“ antworteten 32 % Kunststoffflaschen, 23 % Kunststoffbeutel, 17 % Kunststoffbecher, 13 % Blechdosen, 9 % Glasflaschen und 6 % Kartonverpackungen.
11 Tetra Pak hat 2021 insgesamt 7,1 Mrd. Verpackungen mit pflanzenbasierten Polymeren verkauft. 2022 waren es 8,8 Mrd. Verpackungen, 2023 dann 10,4 Mrd. Verpackungen. Die Angabe enthält keine „Blend in BIO“-Verkäufe (BiB) in Brasilien. BiB ist eine Mischung aus 75 % LDPE (Polyethylen niedriger Dichte) und 25 % LDPE auf pflanzlicher Basis.

 

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