2019-10-09
LAUSANNE, SCHWEIZ
Tetra Pak veröffentlicht heute die Ergebnisse einer globalen Forschungsstudie in Zusammenarbeit mit Ipsos1 über die beiden dringlichsten Verbraucherwünsche: Umwelt und Gesundheit. Bisher wurden diese Punkte als getrennte Themen betrachtet und behandelt. Allerdings wachsen sie verstärkt zusammen und stellen so entscheidende Weichen für das Marketing von Lebensmittel- und Getränkeprodukten durch die Hersteller in den nächsten zwölf Monaten.
Zwei Drittel der Konsumenten sind derzeit der festen Überzeugung, dass wir gerade einen ökologischen Kipppunkt erreichen. Die Verbraucher sehen sich zum größten Teil selbst in der Verantwortung für ihre Umwelt und die eigene Gesundheit. Umweltprobleme werden im Alltag immer offensichtlicher, und so wächst die Sorge der Verbraucher über die unmittelbaren Folgen für ihre Gesundheit. Fast 60 % der Befragten sind der Meinung, dass sich Umweltprobleme stark auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden auswirken.
Lebensmittel- und Getränkeproduzenten gehören zu den wenigen Unternehmen, die eine persönliche Verbindung zwischen der Umwelt und dem Individuum herstellen können. Indem sie die Gesundheit zum Thema machen, haben diese Unternehmen die Chance, den Wandel durch entsprechende Botschaften fördern und auf dieses wachsende, dringliche Bedürfnis zu reagieren.
Je mehr sich Verbraucher um die Umwelt sorgen, desto gesundheitsbewusster werden sie. Die psychische Gesundheit wird dabei als ebenso wichtig wie die körperliche Gesundheit angesehen: 67 % der Verbraucher stimmen zu, dass dies ein wichtiges Thema für die Gesellschaft ist, und halten Stress aus persönlicher Sicht für das größte Problem.
Mit dem Tetra Pak Index 2019 möchten wir andere Unternehmen unterstützen, indem wir sechs neue Verbrauchersegmente vorstellen, die jeweils eigene Ansichten zu Gesundheit und Umwelt haben. Jede der folgenden Gruppen bietet klare Chancen für zielgerichtete Produkte und Botschaften von Lebensmittel- und Getränkeproduzenten, die die Konvergenz dieser beiden Themen für sich nutzen möchten:
„Aktive Botschafter“ zeigen ein hohes Engagement in allen Aspekten von Gesundheit und Umwelt. Sie sind bereit, die Initiative zu ergreifen, Grenzen zu hinterfragen und andere zu beeinflussen.
Diese Gruppe informiert sich in faktenbasierten Quellen zu Umweltfragen, beispielsweise in der Wissenschaft und Forschung, sowie bei NGOs.
„Freunde des Planeten“ sind bereit, bei Umweltbelangen die Initiative zu ergreifen und legen bei vielen Gesundheitsfragen ein hohes Engagement an den Tag, sind aber weniger geneigt, Grenzen zu hinterfragen.
„Gesundheitsbewusste Verbraucher“ sind umweltbewusst und engagieren sich für den Umweltschutz. Allerdings hat Gesundheit für sie Vorrang vor dem Planeten. Sie sind bereit, mehr zu bezahlen und Bequemlichkeit zugunsten gesunder Produkte aufzugeben.
„Mitläufer“ beschäftigen sich zwar mit den Themen Gesundheit und Umwelt und entwickeln ein gewisses Schuldgefühl, sind aber nicht geneigt, ihr Verhalten zu ändern oder Neues auszuprobieren.
„Nachzügler“ zeichnen sich durch mangelndes Wissen und Interesse in Bezug auf die Themen Gesundheit und Umwelt aus. Sie stehen Technologie und Wandel skeptisch gegenüber.
„Skeptiker“ sind sich der Umweltprobleme bewusst, neigen aber dazu, sie als Fake-News abzutun. Sie haben traditionelle Ansichten zu Lebensmitteln und Gesundheit.
Während sich die persönliche Gesundheit und die Gesundheit des Planeten global betrachtet zunehmend überschneiden, ist dies von Land zu Land unterschiedlich ausgeprägt.
Verbraucher in Brasilien interessieren sich stärker für Öko-Marken und natürliche Produkte, die mit Gesundheits-, Schönheits- und Nachhaltigkeitsnutzen gleichermaßen beworben werden. Die Umwelt nimmt in der brasilianischen Kultur eine zentrale Rolle ein, da das Land über eine große Artenvielfalt verfügt.
Im Vereinigten Königreich sehen vor allem jüngere Verbraucher Lebensmittel, Gesundheit und Umwelt als verbundene Themen an. Viele von ihnen möchten verschiedene Ernährungsgewohnheiten ausprobieren: flexitarisch, vegetarisch und vegan. Folglich gibt es hier viele Freunde des Planeten (+14 %).
In China ist Luftverschmutzung das Thema Nummer eins im Hinblick auf Gesundheit (50 %) und Umwelt (70 %). Hier gibt es besonders viele gesundheitsbewusste Verbraucher (+ 14 %).
Die Umwelt ist weltweit das Topthema – und die Notwendigkeit, aktiv zu werden, wird immer größer. Verbraucher informieren sich daher verstärkter, bevor sie Entscheidungen hinsichtlich Verpackungen treffen. Sie achten auf Umweltinformationen und kaufen auch dann umweltverträgliche Produkte, wenn diese mehr kosten. Lebensmittel und Getränke sind hier ein wichtiger Katalysator. Aus gesundheitlichen und ökologischen Gründen ist das wichtigste Ziel eine zunehmende Umstellung auf umweltverträgliche Lebensmittel und Getränke. Verbraucher sehen sich überwiegend selbst in der Verantwortung für die Umwelt und die eigene Gesundheit. Dabei wiegen beide Themen ungefähr gleich schwer (71 % ggü. 74 %). Es folgen die Themen Regierung und Politiker. Marken und Händler weisen eine viel geringere Priorität auf. Verpackung und Recyclingfähigkeit sind besonders wichtig.
Gisele Gurgel, Director Business Insights and Analytics bei Tetra Pak, sagt: „Die Lebensmittel- und Getränkeindustrie ist möglicherweise die erste, in der sich ein Trend zur Annäherung von Gesundheit und Umwelt abzeichnet. Indem beide Themen gleichzeitig angesprochen und thematisiert werden, bietet sich Marken eine neue Möglichkeit, eine starke, zielgerichtete und persönliche Beziehung zu Verbrauchern aufzubauen.
Viele Verbraucher möchten mehr über die Umwelt lesen und lernen, darunter auch zu Verpackungsthemen (39 %). Dafür bevorzugen sie soziale Netze. Besonders wichtig sind natürliche bzw. Bio-Produkte ohne Zusätze. Auch saisonale Produkte liegen stark im Trend. Am überzeugendsten sind hier reine Fruchtsäfte, Milch, abgepacktes Wasser, Kokoswasser und Getränke auf Pflanzenbasis.“
Lena Gilchrist, Client Director bei Ipsos, ergänzt: „Diese Untersuchung war insofern besonders, als dass sie die beiden Themenkomplexe Gesundheit und Umwelt kombiniert hat. Wir haben die Verbraucher auf Basis der Annäherung zwischen den beiden Themen in Segmente eingeteilt. Die sechs Segmente weisen unterschiedliche Triebfedern und Hürden auf. Außerdem vertrauen sie auf unterschiedliche Informationsquellen. Daraus folgt, dass ein maßgeschneiderter Ansatz für die Kommunikation mit den einzelnen Zielgruppen erforderlich ist. Einige befassen sich mit faktenbasierten Informationen von Wissenschaftlern, andere auf die Meinungen von Freunden und Social Media.“
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1. Im Rahmen unserer diesjährigen, gemeinsam mit Ipsos durchgeführten globalen Forschungsstudie haben wir die Konvergenz der Themen Gesundheit und Umwelt analysiert und neues Segmentierungsmodell auf Grundlage der Vorlieben, Einstellungen und Verhaltensweisen entwickelt, die in der Untersuchung ermittelt wurden.
Jane Jarosz, Tetra Pak, Tel.: +39 059 89 8954
Camilla Medd, Edelman für Tetra Pak, Tel.: +44(0) 202 047 4023