Modernste Lösungen und Spitzentechnologie - das sind die Themen, die im Mittelpunkt der Arbeit von Tetra Pak stehen. Aber wir betreiben keine Innovation um der Innovation willen: Alles ordnet sich den Wünschen und Bedürfnissen der Kunden unter. Lammert Bloemsma arbeitet schon 20 Jahre bei Tetra Pak. Derzeit leitet er die Abteilung für Produkt- und Applikationsentwicklung.
„Wir entwickeln nicht nur Anlagen, sondern befassen uns auch mit den unterschiedlichsten Applikationen. Dazu gehört auch die Frage, wie wir eine Käsesorte auf eine andere Art und Weise herstellen können ? Welche anderen Prozesse können wir nutzen, um einen bestimmten Käse herzustellen? Es dreht sich nicht nur um Edelstahl, sondern auch um die Technologie.“
Wie arbeitet Tetra Pak mit Kunden zusammen, um neue Lösungen zu entwickeln? Die Antwort lautet: Mit Fingerspitzengefühl und partnerschaftlich.
"Bei Käse kann es manchmal eine große Herausforderung sein, etwas zu entwickeln, das vom Timing her genau passt. Man muss immer darauf achten, dass man nicht zu weit geht oder dass man zu konventionell ist. Aus einigen bahnbrechenden Ideen sind großartige Projekte geworden. Aber manchmal waren unsere Ideen auch zu visionär. Es braucht Fingerspitzengefühl, um unsere Entwicklungskurve an die Interessenskurve des Kunden anzugleichen. Die Kurven dürfen nicht deckungsgleich sein, denn dann gibt es keine Innovation. Aber die Lücke zwischen den beiden darf auch nicht zu groß werden. Wir versuchen also, unsere Entwicklungen und Innovationen in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden zu betreiben und ihn als Partner in das Projekt einzubeziehen. Auf diese Weise erhalten wir direkte Rückmeldungen zum Lösungsansatz und der Kunde kann das Resultat direkt beeinflussen.“
Kurz gesagt hilft ein kooperatives Innovationskonzept dabei, Lösungen zu entwickeln, die den Bedürfnissen des Marktes entsprechen. Auch für Aaron Nutsford ist die Einbindung der Kunden wichtig. Er ist ein Commercial Manager für Cheddar und Mozzarella. Mit seinem Team erfüllt er im Wesentlichen drei Aufgaben: Sie bieten Vertriebsunterstützung bei Maschinenspezifikationen und Angeboten. Sie betreuen das Produktportfolio über die gesamte Produktnutzungsdauer. Dazu gehören auch Aspekte wie Hygiene, Lebensmittelsicherheit und Nachhaltigkeit. Und Sie unterstützen Kunden von der ersten Konzeptidee bis zur Einführung einer technischen Linienlösung.
"Innovation ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit unseres gesamten Teams. Wir verfügen über einen Prozess, der den Innovations- und Entwicklungsbedarf der Kunden und Märkte ermittelt und dokumentiert. Er umfasst vier Hauptbereiche: Produktlebenszyklus, Entwicklung neuer Produkte, Werkzeuge, mit denen die technischen Entwicklungsanforderungen erfasst werden, und schließlich die Anforderungen an die Produktentwicklung selbst.“
Joanna Ilczyszyn ist ebenfalls Commercial Manager, allerdings für Schnitt- und Frischkäse. Sie fügt hinzu:
„Beim PDN-Prozess (Product Development Need, Produktentwicklungsbedarf) geht es darum, Daten in Märkten und bei Herstellern zu sammeln und in Lösungen umzusetzen. Dann sortieren wir mögliche Entwicklungen nach Priorität und prüfen sie unter verschiedenen Gesichtspunkten. Schließlich wählen wir das Produkt aus, das wir entwickeln möchten. Dabei stellen wir uns viele Fragen: Was hat der Markt davon? Benötigen die Hersteller dieses Produkt wirklich?“
Einer dieser ermittelten Bedarfsfälle war die Anfrage eines Kunden, der Mozzarella-Käse in kleinen Formaten herstellen wollte. Das Team von Tetra Pak hat zunächst eine kleine Form gebaut. Dann wurden Produkttests durchgeführt, um sicherzustellen, dass sich das Produkt aus der Form lösen ließ. Sobald die Ergebnisse zufriedenstellend ausfielen, hatte die Geburtsstunde eines neuen Produkts geschlagen. Andere Beispiele sind ein Kunde, der Services in einer CIP-Lösung zusammenfassen wollte, oder die Entwicklung eines sekundären Käsestaubsiebs für Tetra Pak Entmolkungsbandlösungen. Dieses Sieb verhindert, dass weniger Molke zu minderwertigen Zwecken verwendet wird, da der Käsestaub in der Molke aufgefangen und auf das Band zurückgeführt wird.
„Wir haben auch unser eigenes Linienkonzept für Feta-Käse entwickelt. In dieser Komplettlösung wird der Käse am Ende in unsere Verpackung gefüllt und koaguliert darin. Und wir arbeiten momentan an der Entwicklung eines Moduls zum Schneiden langer Käseblöcke. Knapp ein Meter soll damit möglich sein“, berichtet Joanna.
„Manchmal gibt die Marktforschung die Richtung vor, aber meistens stammen die von uns an die Spitze der Roadmaps gesetzten Projektideen direkt von Kunden. So haben wir uns neulich mit der Oberflächenbehandlung in der Käseherstellung befasst, weil mehrere Kunden den Wunsch geäußert hatten, Beschichtungen zu entfernen. Dabei geht es um Lebensmittelsicherheit“, erklärt Aaron.
Ein Wort wie "bahnbrechend" ist zwar eng mit dem Begriff der Innovation verbunden, aber es ist auch wichtig, sich daran zu erinnern, was bereits vorhanden ist. Neue Dinge müssen kompatibel mit bisherigen Anlagen und Prozessen sein. Lammert weiß mehr darüber:
"Es ist wichtig, die Entwicklung so zu gestalten, dass sie in bestehende Anlagen nachrüstbar ist. Das bietet einen doppelten Nutzen, denn wir verlängern die Nutzungsdauer dieser Altanlagen und machen sie so langfristig nachhaltiger. Außerdem kann der Kunde den Investitionsbetrag senken, da er bestimmte Teile der Ausrüstung kaufen kann anstelle einer kompletten Anlage. Für uns liegt ein großer Vorteil in der schnelleren Markteinführung. Ein vollständiges Entwicklungsprojekt nimmt viel Zeit in Anspruch und ist teuer. Aber wenn wir kleinere Komponenten oder Upgrades entwickeln, geht das in kürzerer Zeit. Je kleiner die Schritte, desto schneller sind wir am Markt.“
Tetra Pak arbeitet mit einer Reihe von bekannten Universitäten zusammen. Das ist ein weiterer wichtiger Bestandteil unseres Innovationswerkzeugkastens. Aaron Nutsford erläutert:
"Wir haben eine erhebliche Anzahl von industriellen Tests und Modellierungen mit großen Kunden durchgeführt. Die Zusammenarbeit mit Universitäten verkürzt die Zeit bis zur Markteinführung und liefert wertvolle Informationen für die Skalierung sowie Machbarkeitsnachweise.
Zu den weiteren Partnerschaften gehören Industriekooperationen, Hersteller und Zutatenlieferanten.
„Wir bauen stabile, sichere Partnerschaften auf, damit wir als zentraler Ansprechpartner für unsere Kunden alles aus einer Hand liefern können.“
Neben dem Input und den Erkenntnissen aus der Interaktion mit den Verbrauchern ist die Forschung eine natürliche Quelle für Marktinformationen. Tetra Pak arbeitet mit führenden Anbietern von Daten für die Lebensmittelindustrie zusammen und fördert die Forschung. Informationen zu Produktion, Konsumverhalten, Wachstumsbereichen und Markttrends werden gesammelt und mit Kunden geteilt. Die Einblicke sind auch ein wichtiger Input für die Innovations-Pipeline.
Das Streben nach einer nachhaltigeren Produktion ist nicht nur der Nachfrage der Verbraucher oder der Einhaltung von Umweltvorschriften geschuldet. Es steckt viel mehr dahinter. Nachhaltigkeit wird von einigen als alleinstehendes Thema betrachtet, aber Lammert Bloemsma zeigt das große Ganze, einen Ansatz, der nicht rein reaktiv ist.
„Nachhaltigkeit ist kein Add-on. Sie sollte in alles, was wir tun, eingebunden sein - und ist es auch. Wenn wir etwas Neues entwickeln, achten wir stets darauf, die Reinigungszeit, den Energieverbrauch und die Produktverluste zu reduzieren. Dies ist nicht nur ein Beitrag zum Umweltschutz, sondern wirkt sich auch direkt positiv auf die Betriebsabläufe der Kunden aus. Beispielsweise verbrauchen wir weniger Reinigungsmittel, wenn wir die Reinigungszeit verkürzen können - und erhöhen gleichzeitig die Anlagenverfügbarkeit.
Aaron Nutsford betont die enge Verzahnung einer reduzierten Umweltbelastung mit effizienteren Abläufen.
„Wir haben uns mit einer optimierten Kühlung von Mozzarella beschäftigt. Warum ist das wichtig? Ganz einfach: Je effizienter wir dabei sind, desto weniger Lake müssen wir abkühlen und reinigen. Und das bedeutet weniger Abwasser, das wir behandeln müssen. Das wirkt sich auch positiv auf die Umweltbilanz und die Leistung des Betriebs aus.“
Lammert hebt den Nutzen von Fachwissen hervor.
„Unsere Technologen für Milchprodukte und unsere Automationstechniker gehören zu den Besten ihres Fachs. Das ist besonders wichtig, weil es bei ihren Aufgaben vor allem auf Erfahrung ankommt. Die Inbetriebnahme einer neuen Anlage, die Suche nach Fehlerursachen – je mehr Erfahrung man hat, desto einfacher ist es, bestimmte Herausforderungen zu lösen." Außerdem bringen die globale Präsenz und eine große Organisation viele Synergien mit sich.
„In Nord- und Südamerika beschäftigen wir ein halbes Dutzend Technologen, die täglich eng mit Kunden zusammenarbeiten. Wir können die Erfahrung und Expertise aus den einzelnen Käsekategorien für andere oder neue Applikationen nutzen. Dann wäre da noch unser gesamtes Portfolio. Wir können auf Fachleute und Teams für Filtration, Eiscreme, viskose Produkte usw. zugreifen. Bei der kontinuierlichen Bruchherstellung arbeiten wir beispielsweise mit dem Filtrationsteam zusammen. Im Eiscremebereich gibt es Anlagen wie Spiralkühler, die Zutatenbeimischer für große Zutaten und die Extrudiertechnologie, die wir für unsere Innovationen nutzen können. Bei unserer Arbeit an veganem Käse konnten wir unser Center of Expertise für Mischer einbeziehen. Wir besitzen Pilotanlagen und wir haben Seminare veranstaltet, bei denen wir veganen Käse herstellen, an der Rezeptur arbeiten und ihn schließlich verkosten“, berichtet Aaron.
Aber was ist mit neuer Technologie?
„Zur Betreuung des Produktportfolios gehört auch die Entwicklung neuer Produkte. Ein gutes Beispiel ist unser Trockenkocher für Mozzarella. Wir haben 20.000 Stunden in Forschung und Entwicklung investiert. Instandhaltungsfachleute, Technologien, Kunden und Universitäten spielten eine wichtige Rolle. Der Kocher ist eine wirkliche Neuheit. Er bietet Inline-Messung und Zutatendosierung, ist besonders hygienisch und flexibel. Er ist einfach zukunftssicher“, ist Aaron überzeugt.
Digitale Werkzeuge ermöglichen neue Einblicke. Lammert nennt ein Beispiel:
"Es gibt 3D-Engineering-Tools, die die Qualität unserer Anlagen verbessert haben, und Machine Learning, das uns hilft, riesige Datenmengen auf eine Weise zu analysieren, wie wir es selbst nie tun könnten. Unser Team im Bereich Entscheidungswissenschaften kann Korrelationen aufdecken, die wir ansonsten übersehen hätten. Das eröffnet gewaltige Chancen für unsere Kunden bei der Verbesserung ihrer Anlagenleistung.“
„Wer mit Tetra Pak zusammenarbeitet, erhält Zugang zu all diesen Möglichkeiten. Wir betrachten stets die gesamte Nutzungsdauer Ihrer Investition. Wir können eine Erfolgsbilanz und Hunderte von Jahren geballter Erfahrung vorweisen, mit denen wir unsere Kunden unterstützen“, schließt Aaron.