Vor etwas mehr als zwei Jahren hatte Synlait die Vision, auf der Nordinsel Neuseelands eine komplett neue Produktionsanlagen für Nahrungsmittel zu errichten. Was mit einem unscheinbaren Grundstück südlich von Auckland in der neuseeländischen Region Waikato und einem Konzept für einen gut konzipierten Produktionsprozess begann, wurde schnell zu einer hochmodernen Anlage, in der in gut 12 Monaten rund 10.000 Anlagenteile installiert wurden. Der neue Sprühtrockner von Synlait Pōkeno hat die Höhe eines 10-stöckigen Hochhauses und kann jedes Jahr bis zu 45.000 Tonnen Pulver produzieren, darunter Säuglingsnahrung, Vollmilchpulver und Magermilchpulver.
Der Umfang des Pōkeno-Projekts war enorm – es ist in der Tat das größte bislang von Tetra Pak New Zealand realisierte Projekt. Die erste Milch verarbeitete Synlait Pōkeno im September 2019 in der neuen Anlage. Die Inbetriebnahme wurde im Mai 2020 abgeschlossen.
Die unglaubliche Geschwindigkeit, mit der am Standort Pōkeno aus einer Reißbrettzeichnung eine voll funktionsfähige Anlage mit rund 100 Mitarbeitern entstanden ist, spiegelt die Geschichte von Synlait selbst wider. Seit den bescheidenen Anfängen als kleine Molkerei in Canterbury im Jahr 2000 ist das Unternehmen von null auf einen Aktienmarktwert von rund 600 Millionen EUR gewachsen.
Die Pōkeno-Anlage wurde nach den höchsten Spezifikationen konzipiert, mit Hygienestandards, die pharmazeutischen Bedingungen nahekommen. Wenn Arbeiter beispielsweise innerhalb der Fabrik verschiedene Hygienezonen betreten, wechseln sie in geeignete Kleidung. Dank der Sensoren und der Automatisierungssoftware, die den gesamten Produktionsprozess erfassen, kann jede Produktcharge über die gesamte Liefer- und Fertigungskette hinweg zurückverfolgt werden.
Tetra Pak entwickelte spezielle innovative Technologien für Synlait, angefangen mit einem neuen Entfeuchtungssystem für den Haupttrockner und den sekundären Luftumlauf, das zu einer viel stabileren und steuerbareren Anlage unter verschiedenen Umgebungsbedingungen (Luftfeuchtigkeit) führt, bis hin zu einem neuen Hochdruckpumpensystem. Es ist das weltweit erste System, das in diesem Anwendungsbereich installiert wurde. Es dient der Einspeisung des Konzentrats in die Sprühdüsen des Trockners und stellt somit einen wichtigen Bestandteil des Produktionsprozesses dar.
Das Pōkeno-Werk wurden von Anfang an unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitszielen errichtet – unter anderem mit strengen Vorgaben für das Abwasseraufkommen sowie die Wasserrückgewinnung. Die Entwicklung der Konstruktion erfolgte unter Berücksichtigung dieser Anforderungen. Die Anlage wurde beispielsweise mit Systemen zur Wasserrückgewinnung und -aufbereitung ausgestattet, die zwei Umkehrosmoseanlagen (RO) für Verdampferkondensat (Prozesswasser) und Reinigungswasser (Clean In Place, CIP) umfassen. Während der normalen täglichen Produktion verbraucht die Anlage je nach Fertigungsprodukt zwischen 850 und 1050 m3 aufbereitetes Prozesswasser pro Tag. Damit liegt sie deutlich unter den festgelegten und vereinbarten Zielen, was eine konsistent optimierte Betriebsposition widerspiegelt.
Das gesamte am Standort zurückgewonnene Wasser wird in Trinkwasserqualität aufbereitet und anschließend zur Aufnahme in das Hauptaufbereitungswasser zurückgeführt.
John Beeby, Site Operations Manager am Standort Synlait Pōkeno, erklärt: „Zusammen mit Tetra Pak haben wir eine erstklassige Verarbeitungsanlage entwickelt, die es uns ermöglicht, eine Reihe nachhaltiger Milchnahrungsmittel für unsere Kunden herzustellen und gleichzeitig unsere Auswirkungen auf Mensch und Umwelt jetzt und in Zukunft zu verringern. Darauf sind wir besonders stolz.“