Tetra Pak und Recon Polymers arbeiten seit 2019 intensiv zusammen, um PolyAl-Recyclingtechnologien weiterzuentwickeln. Aus dem Projekt ging eine vollwertige kommerzielle Anlage hervor, die Anfang 2021 ihren Betrieb aufnahm.
Die größte Herausforderung, der sich Tetra Pak und Recon Polymers stellen wollten, war das effiziente Recycling von PolyAl, einer wichtigen Komponente in Getränkekartons. Ordnungsgemäßes Recycling war entscheidend, um die ökologischen Folgen der Abfallerzeugung zu vermeiden und zu einer Kreislaufwirtschaft beizutragen2. Mit der Entwicklung einer nachhaltigen Recyclinglösung für PolyAl wollte Tetra Pak die Recyclingfähigkeit von Kartonverpackungen in den Niederlanden und anderen Ländern verbessern. Das Ziel lag darin zu zeigen, dass sich beim Recycling im großen Maßstab ein hochwertiges Endprodukt herstellen lässt, das anstelle von Neuplastik verwendet werden kann.
Die erfolgreichen Ergebnisse haben dazu geführt, dass diese wirtschaftlich sinnvolle Technologie auch in größerem Maßstab eingesetzt werden kann. Im Rahmen ihrer gemeinsamen Bemühungen investierte Tetra Pak 1∘Million Euro, um die Kapazitäten der Recyclinganlage von Recon Polymers im niederländischen Roosendaal zu erweitern. Die Anlage wurde am 15. November 2023 offiziell eingeweiht und wird schrittweise auf eine aktualisierte Recyclingkapazität von 8.000 Tonnen pro Jahr gebracht. Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zu den Bestrebungen der Europäischen Union, das Recycling und die Abfallwirtschaft zu optimieren.
Die Auswirkungen dieser Zusammenarbeit waren weitreichend und bedeutend. Dank der verbesserten Recyclingkapazitäten können etwa 30 % des gesamten PolyAl aus in Frankreich, Belgien und den Niederlanden gesammelten Getränkekartons wiederverwertet werden. Der PolyAl-Recyclingprozess verwandelt Getränkekartons effizient in kreislauffähige Rohstoffe, die in der kunststoffverarbeitenden Industrie verwendet werden. Die Anwendungsmöglichkeiten von PolyAl reichen von der Herstellung wiederverwendbarer Paletten bis hin zur Gestaltung von Innenräumen und großformatigen 3D-gedruckten Objekten. Der Erfolg des Projekts zeigt, wie zukunftsfähig recycelte Getränkekartons sind und welche entscheidende Rolle sie bei der Förderung der Kreislaufwirtschaft spielen. Recon ist außerdem eine Kooperation mit dem niederländischen Kunststoffpalettenhersteller AVK Plastics eingegangen, um das recycelte PolyAl in deren Paletten einzusetzen.
BLICK IN DIE ZUKUNFT
Gestützt auf die Errungenschaften dieser Zusammenarbeit wollen Tetra Pak und Recon Polymers die Anwendung der PolyAl-Recyclingtechnologie ausweiten. Mit der Kapazitätserweiterung der Anlage zielt die Zusammenarbeit darauf ab, Möglichkeiten für höhere Kapazitäten zu ermitteln, die sich auch auf andere Regionen auswirken könnten. Die nächste Phase dieser Partnerschaft wird sich auf die Optimierung der Kosten- und Energieeffizienz konzentrieren und eine noch größere Nachhaltigkeit im Recycling- und Abfallmanagement anstreben.
Die zusätzlichen Kapazitäten aus den jüngsten Modernisierungen tragen dazu bei, das offizielle Recyclingziel der Niederlande zu erreichen, das nicht nur das Faserrecycling, sondern auch das Polyal-Recycling berücksichtigt. Dieses Ziel wird sich von 34 % im Jahr 2023 auf 55 % im Jahr 2030 erhöhen. Das gemeinsame Vorhaben von Tetra Pak und Recon Polymers zeigt nicht nur das Potenzial des PolyAl-Recyclings, sondern ist auch ein bemerkenswertes Beispiel für das Engagement der Unternehmen für Nachhaltigkeit. Mit dieser bahnbrechenden Initiative sind die beiden Unternehmen weiterhin Vorreiter bei der Umgestaltung des Kartonrecyclings. Sie hinterlassen einen nachhaltigen Einfluss auf die Umwelt und inspirieren die Etablierung von kreislaufwirtschaftlichen Praktiken weltweit.