Verbesserung der Ernährungslage von Kindern und Förderung der lokalen Landwirtschaft in Ecuador

Gemeinsam mit dem Bildungsministerium von Ecuador haben Tetra Pak und Tetra Laval Food for Development (FfD) unsere Kunden dabei unterstützt, die Einführung eines Schulernährungsprogramms technisch zu begleiten. Zum Beispiel hat FfD Best Practices zu Lebensmittelsicherheit und Umwelterziehung in Schulernährungsprogrammen auf der ganzen Welt vermittelt. Das ecuadorianische Schulernährungsprogramm ist ein Modellprogramm in der Region und hat Kindern im ganzen Land den Zugang zu sicherer Ernährung eröffnet und dabei die Entwicklung der lokalen Landwirtschaft gefördert.

Lokale Herausforderung

Hunger und Mangelernährung sind in Ecuador ein großes Problem. Landesweit leidet ein Viertel aller Kinder unter fünf Jahren unter chronischer Mangelernährung, wobei der Anteil im ländlichen Raum deutlich höher liegt: Untersuchungen in Cotopaxi, Pujili und Saquisili weisen Zahlen von 50 % nach. Außerdem entwickeln vier von zehn Kindern in indigenen Gemeinden eine Blutarmut infolge der Fehlernährung.[1]

23 % der ecuadorianischen Kinder unter 5 Jahren leiden unter Wachstumsstörungen – mehr als der Durchschnitt von 11,3 % in Amerika und der Karibik. Zudem sind 3,7 % der Kinder unter 5 Jahren abgemagert – gegenüber einem Durchschnitt von 1,3 % in Lateinamerika und der Karibik.[2]

Die vielfältige Topografie des Landes umfasst Regenwälder und Gebirge. Nur 20 % der Straßen sind befestigt. Die meisten bestehen lediglich aus Schotter oder Erde. In der Regenzeit sind viele Straßen durch heftige Niederschläge und Erdrutsche unpassierbar oder werden zerstört.[3] Das behindert die Logistik für Lebensmittellieferungen an die Schulen, denn es sind angemessen ausgestattete Fahrzeuge erforderlich, um die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten. Eine Untersuchung der Regierung hat gezeigt, dass viele Eltern von Kindern, die Schulen in städtischen Randgebieten besuchen, die lokalen Behörden nicht hinreichend mit den notwendigen Ressourcen für die Zubereitung pulverbasierter Getreidegetränke unterstützen können. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass es in Schulen an Trinkwasser mangelt.

Lösung

Zur Lösung der Probleme entschied die Regierung sich dafür, 2009 ein Pilot-Schulernährungsprogramm mit angereicherter H-Milch ins Leben zu rufen, mit dem die Ernährung auf sichere, komfortable und praktische Weise sichergestellt werden sollte, denn die H-Milch musste nicht gekühlt oder mit Konservierungsstoffen versetzt werden.

Die angereicherte H-Milch für das Programm wird in Tetra Brik® Aseptic 200ml Slim in vier Geschmacksrichtungen abgefüllt: Vanille, Erdbeere, Schokolade und Orange. Die Milch wurde den Kindern fünf Tage in der Woche als Frühstückssnack zusammen mit einem ebenfalls angereicherten Keks bereitgestellt. Für H-Milch mit einer langen Haltbarkeit wird keine Kühlkette bei Lagerung und Transport benötigt. Eine Innovation, die unter aktiver Beteiligung des Tetra Pak Kunden El Ordeño für das Schulernährungsprogramm entwickelt wurde, sind UHT-Getränke auf Getreidebasis.

Ergebnisse

Tetra Pak und Tetra Laval Food for Development haben technische Unterstützung geleistet und weltweit bewährte Verfahren in den Bereichen Lebensmittelsicherheit, Logistik, Datenerfassung, Programmverwaltung und Gemeindeengagement weitergegeben, seit das erste Pilotprojekt in Quito und Guayaquil gestartet wurde, um städtische Randgebiete einzubeziehen. Das Schulernährungsprogramm war ein Erfolg: Der Anteil der Schulabbrecher ist von 24,48 % im Jahr 2005 auf 6,28 % im Jahr 2013 gefallen.^[4] Und statt 2,8 % der Grundschulkinder im Jahr 2008 mussten 2017 nur noch 0,47 % eine Klasse wiederholen.^[5]

Die Informationen wurden 2018 erfasst, um die Auswirkungen des Schulernährungsprogramms auf die Lebensmittelwertschöpfungskette zu ermitteln. Das Programm hat auch dabei geholfen, neue Arbeitsplätze und ein Einkommen für 28.580 Anbieter (einschließlich Milchwirten sowie Obst- und Fruchtfleischproduzenten), 2.130 Mitarbeiter bei 12 verarbeitenden Betrieben sowie 1.350 Mitarbeiter in Logistikunternehmen in den landesweit 12 Provinzen zu sichern. Berechnungen haben gezeigt, dass für jeden in Ecuador in das Schulernährungsprogramm investierten US-Dollar eine Rendite von 2,71 USD erzielt wurde.^[6]  

Das Programm wurde auf das ganze Land ausgedehnt, sodass nun 1,5 Mio. Kinder Milch und angereicherte Getränke in Getränkekartons von Tetra Pak erhalten. Damit das Schulernährungsprogramm auch langfristig gesichert ist, wurde eine entsprechende Gesetzgebung erlassen.