Wie Co-Packing neue Möglichkeiten eröffnen und die Profitabilität steigern kann

Lebensmittelmarken und Unternehmen müssen jederzeit auf Markttrends und die Marktnachfrage reagieren können. Das kann beispielsweise durch neue, nachhaltigere Verpackungen oder neuartige Produkte auf Pflanzenbasis erfolgen, doch die Markteinführung ist kosten- und zeitaufwändig. Wer das vermeiden möchte, nutzt Co-Packing.

Sechs Teller mit Lebensmitteln

Weltweit arbeiten Lebensmittelmarken und -hersteller mit Co-Packern zusammen, um Marktbedürfnisse und Lieferverpflichtungen zu erfüllen oder neue Produkte und Verpackungsalternativen zu testen. Co-Packer sind das unsichtbare Bindeglied zwischen Feld, Produktionsanlage und Supermarktregal. Aber was genau machen Co-Packer und wie können Unternehmen und Markeninhaber besonders effektiv mit ihnen zusammenarbeiten?

Co-Packer sind Unternehmen, die Produkte für einen Hersteller verpacken, der nicht über die dafür benötigten Einrichtungen oder Kenntnisse verfügt“, erklärt Mattias Glimbrand, Solution Manager bei Tetra Pak. „Gerade im Bereich von Konserven ist das Co-Packing an der Tagesordnung, denn hier gibt es große Skaleneffekte. Je nach Branche gibt es natürlich Unterschiede. Weitere Gründe für Co-Packing sind Trends oder eine schnellere Markteinführungszeit.“

Faster Food

Ein immer wichtigerer Erfolgsfaktor in der Lebensmittelbranche ist die Fähigkeit, Markttrends zu nutzen. Einige Trends sind eher vorübergehender Natur, beispielsweise die erhöhe Nachfrage nach lagerfähigen Lebensmitteln während der Coronapandemie. Andere Trends sind tiefer verwurzelt und beruhen auf langfristigen Änderungen im Konsumverhalten. Dazu gehört der wachsende Wunsch nach pflanzenbasierten Bio-Produkten, die gesünder und nachhaltiger sind.

„Hersteller müssen in der Lage sein, neue Produkte schneller auf den Markt zu bringen“, ergänzt Mattias. „Co-Packing ist da eine gute Möglichkeit. Außerdem stehen Unternehmen, Marken und multinationale Konzerne unter dem Druck, unnötige Kosten aus der Bilanz zu nehmen. Strategische Geschäftsbeziehungen zu Co-Packern helfen dabei, bestimmte Unternehmenswerte auszulagern.“

Co-Packer sind oft die schnellere und effizientere Option, denn dort sind alle benötigten Maschinen vorhanden. Zudem verfügen die Co-Packing-Unternehmen über Partnerschaften mit den richtigen Landwirten oder Lieferanten von Rohstoffen. Statt eine neue Produktionslinie aufzubauen, liefert der Markeninhaber oder das Unternehmen einfach die Rezeptur, verhandelt die Bedingungen und macht Vorgaben zu Verpackung und Branding. Damit wird die Markteinführungszeit erheblich verkürzt und auch die Investition beträgt nur einen Bruchteil.

Auf Innovationskurs

Nicht immer reagiert die Lebensmittelbranche nur auf Trends, manchmal setzt sie sie auch. Co-Packer bieten eine Möglichkeit, neue Produkte zu testen, ohne gleich eine komplette Produktionslinie aufzubauen. Unternehmen und Markeninhaber können so neue Innovationen ohne große Risiken testen.

„Einzelhandelsmarken setzen schon seit langer Zeit auf Co-Packer. Zugleich sind sie in vielerlei Hinsicht auch Innovationstreiber“, weiß Mattias. „Auch neue Unternehmen können mithilfe von Co-Packern und Co-Herstellern schneller auf den Markt kommen. Das bedeutet mehr neue, innovative Produkte in kürzerer Zeit.“

Die Innovation in der Lebensmittelbranche hat unzählige Gesichter. Kürzlich nahm die Beliebtheit von Haferdrinks sprunghaft zu. Eine Folge davon war ein deutlicher Zuwachs bei der Zahl von Tiermilchalternativen. Gesündere Fertiggerichte liegen ebenfalls im Trend. Das schafft Raum für neue Rezepte, Zutaten und sogar Partnerschaften mit bekannten Köchen. Außerdem experimentieren viele Marken mit alternativen Verpackungen, denn sie wollen auch hier nachhaltiger werden. Der richtige Co-Packer kann bei all diesen Themen helfen und noch mehr leisten.

Den richtigen Partner finden

Bei der Suche nach einem Co-Packing-Partner sind einige Dinge zu beachten. Standort und vorhandene Produktlinien spielen eine wichtige Rolle, aber über allen anderen Aspekten steht die Produktqualität.

„Einige Co-Packer arbeiten mit saisonalen Produkten wie Tomaten“, erklärt Mattias. „Entsprechend werden dort außerhalb der Saison andere Produkte verarbeitet. Andere Anbieter verarbeiten Rohstoffe, die praktisch immer Saison haben, sodass sie das ganze Jahr über die gleichen Produkte herstellen. Auch der Standort ist wichtig, den die Co-Packer haben ihren Sitz meist in der Nähe der Produzenten von Feldfrüchten oder Rohstoffen. Bei einigen Produkten ist der Standort wichtiger als bei anderen. Zum Beispiel wirkt sich die Region auf die Qualität und den Geschmack von Obst und Gemüse aus, aber bei Tiernahrung entscheidet der Standort vor allem über den Preis. Jeder Co-Packer hat sein Spezialgebiet. Prüfen Sie daher sorgfältig, welches Unternehmen zu Ihren Anforderungen passt.“

Nach Erstellung einer Liste potenzieller Kandidaten müssen Sie herausfinden, ob die Unternehmen Ihre Produkte auch herstellen dürfen oder ob anderen Einzelhändlern Exklusivität zugesichert wurde. Einige Co-Packer stellen auch eigene Markenprodukte her, die im Rahmen der Vereinbarung in den Läden des Auftraggebers angeboten werden sollen.

„Das Wichtigste ist natürlich eine hohe Produktqualität, denn Sie stehen mit Ihrem Namen dafür ein“, sagt Mattias. „Dann folgt ein guter Preis. Damit Sie für die Verhandlungen gewappnet sind, müssen Sie den Markt und das Potenzial für Ihr Produkt genau kennen. Denken Sie auch an das Marketing. Das gilt besonders, wenn Sie ein üblicherweise in Konserven angebotenes Produkt in einer Kartonverpackung auf den Markt bringen möchten. Dieser Punkt ist natürlich stark von der Kategorie abhängig.“

Co-Packer sind überaus wichtige Partner für Unternehmen und Markeninhaber in der Lebensmittelbranche. Junge Unternehmen können beim Markteintritt ebenso davon profitieren wie etablierte Marken, die innovativ sein und neue Zielgruppen ansprechen möchten. Die Lebensmittelbranche ist immer im Wandel. Mit Co-Packing können Sie sicherstellen, dass Sie sich aus der Masse abheben und dabei Ihren Gewinn steigern.

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