Geraldo Pazini, Automation-Manager für Südeuropa
Ein spanischer Hersteller von Mayonnaise und Saucen war auf der Suche nach einer vollständig automatisierten Mischanlage, die die Abhängigkeit von einzelnen Bedienpersonen reduziert und eine zuverlässigere Produktion ermöglicht. Diese verstärkte Kontrolle über die Betriebsabläufe sollte auch Probleme bei Lebensmittelsicherheit und Qualität eindämmen und Produktverluste verringern.
Im Juni 2022 installierte Tetra Pak einen neuen Mischbereich, der horizontal und vertikal integriert war. Im Rahmen der horizontalen Integration wurde dieser Bereich in der Anlagensteuerung mit den vor- und nachgeschalteten Anlagen verbunden. In der vertikalen Integration wurden die Abläufe auf Bereichsebene (SPS und MES) mit dem ERP-Management-System verbunden.
Auf diese Weise können Informationen in beide Richtungen fließen. Das ERP übermittelt Anweisungen für Produktionsaufträge an das MES, das diese wiederum in passende Chargen für die verfügbare Linienkapazität unterteilt. Die Produktionsabfolge wird automatisch von der Steuerung festgelegt, sodass die Linie kontinuierlich und bei deutlich verkürzten Wartezeiten läuft. Informationen über die produzierten Produkte und Mengen werden an das ERP-System gemeldet, sodass eine Rückkopplung entsteht.
Außerdem hat Tetra Pak die ERP- und MES-Datenbanken des Kunden synchronisiert. Normalerweise sind die beiden Datenbestände getrennt voneinander. Durch die Verknüpfung kann der Kunde nun sicherstellen, dass sämtliche Materialien (Endprodukt und Rohstoffe) abgestimmt sind und es nahezu keine Differenzen zwischen den Systemen gibt. Wenn der Hersteller eine neue Rezeptur ausprobieren oder eine Rezeptur anpassen möchten, um Kosten zu senken oder die Qualität zu steigern, müssen die Änderungen nur an einer Stelle vorgenommen werden und stehen in der gemeinsamen Datenbank zur Verfügung.
Zwar sind die meisten Funktionen der Linie automatisiert, doch einige Schritte erfolgen nach wie vor von Hand, zum Beispiel die Zuführung der Zutaten. Das Bedienpersonal wird Schritt für Schritt angeleitet, damit die Zutaten auf die korrekte Weise hinzugegeben werden. Nach jedem Schritt muss der Abschluss vom Personal bestätigt werden. So werden das Risiko von Fehlbedienungen minimiert und die Produktivität erhöht. Außerdem sind alle Zutaten mit einem Barcode markiert, um die Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten.
Mit dem neuen System kann die Produktionsleitung jederzeit auf Daten zum Linienstatus und zur Linieneffizienz zugreifen. Auf einen Blick ist klar, ob die Produktion planmäßig verläuft und die geplante Zutatenmenge zur tatsächlichen Menge passt. Auch der Warenbestand ist sofort verfügbar.
Der automatisierte, digitalisierte Mischbereich wirkt sich auch positiv auf Lebensmittelsicherheit und Qualität aus. Bedenkt man, dass jedes Jahr 600 Millionen Kontaminationen durch unsichere Lebensmittel verursacht werden, sollte jeder Lebensmittelhersteller diesen Punkt im Auge behalten. Mit dem neuen, automatisierten System kann der spanischer Hersteller sicherstellen, dass alle Produkte geschützt sind und die Lebensmittelsicherheit gewährleistet ist. Sperren verhindern eine falsche Mischabfolge und eliminieren das Risiko der Verunreinigung durch Reinigungsmittel. Auch die Bedienschritte des Personals werden geführt und kontrolliert.
Der Kunde ist mit der Mischanlage von Tetra Pak zufrieden und freut sich darauf, ihre Vorteile in den kommenden Jahren voll auszunutzen. Geraldo Pazini, Automation-Manager für Südeuropa, freut sich ebenfalls: „Weitere Kunden in der Region interessieren sich für eine solche automatisierte, digitalisierte Lösung. Bemerkenswerterweise kommen die Interessenten aus unterschiedlichen Segmenten, darunter Milchproduktion, Eiscreme und viskose Produkte. Neben all den Vorteilen bei Sicherheit und Effizienz erkennen sie, wie das Bedienpersonal mit dieser Lösung Probleme schneller und sicherer lösen kann.“