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2019-04-26
JAPAN
Das Schulmilchprogramm in Japan hat eine lange Geschichte und Tradition. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg Krieg war die Mangelernährung von Kindern in ganz Japan ein großes Problem. Das Lösen dieser ernsten sozialen und erzieherischen Herausforderung erforderte ein umfassendes Konzept.
Im Jahr 1946 empfahl die Erste Bildungsdelegation eine systematische Gesundheitserziehung und ein Schulspeisungsprogramm an den japanischen Schulen. In Zusammenarbeit mit den Ministerien für Bildung, Landwirtschaft, Gesundheit und Wohlfahrt begannen die die für Asien lizenzierten Hilfsorganisationen und UNICEF in den Jahren 1949 bis 1951 gespendete Mich bereitzustellen. Da Milch ein lebenswichtiges Element der Schulspeisung wurde, begrüßten die Eltern diese Spenden und Eltern-Lehrer-Verbände organisierten Freiwillige für die Verteilung.
Im Jahr des Friedensvertrages, 1951, wurde vorgeschlagen, die Außenhilfe in Form von Milch und anderen Lebensmitteln für die Schulspeisung aus Budgetgründen einzustellen.
Die Eltern-Lehrer-Verbände in ganz Japan drängten auf die Fortsetzung des Schulspeisungsprogramms. In Zusammenarbeit mit den Behörden wurde eine Gesetzgebung vorgeschlagen, auf deren Grundlage das Schulspeisungsprogramm unter Verwendung lokal erzeugter Lebensmittel im Budget auf Jahre hinaus vorrangig behandelt werden sollte.
1954 wurde ein Gesetz zur Schulspeisung verabschiedet. 1959 beschlossen das Landwirtschaftsministerium und das Bildungsministerium, lokal produzierte Flüssigmilch an Schulen zu liefern. Die Milch liefernden Bauern wurden subventioniert, um die Milchwirtschaft und den Ernährungszustand der Kinder zu verbessern. Schließlich wurden Milchkartons eingeführt, um die Lebensmittelsicherheit und standardisierte Rationen zu gewährleisten.
Mittagessen wird heute in über 98,6 % aller Grundschulen und in 83,9 % aller weiterführenden Schulen angeboten. Heute erhalten zehn Millionen Kinder an 180 Tagen im Jahr in der Schule ein Mittagessen und drei Millionen dieser Kinder erhalten Milch in Packungen von Tetra Pak. Derzeit gibt es drei Schulspeisungssysteme: Erstens ein komplettes Mittagessen mit einem Karton Milch, zweitens ein ergänzendes Mittagessen mit oder ohne Milch und drittens nur Milch.
12 % aller in Japan konsumierten Milch wird im Rahmen der Schulspeisung verbraucht.
Nach Angaben des Ministeriums für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie hat die Schulspeisung zu einer deutlichen Verbesserung der anthropometrischen Daten japanischer Schulkindern beigetragen. Das Durchschnittsgewicht sechsjähriger Kinder stieg von 33 kg im Jahr 1955 auf heute 44 kg. Darüber hinaus ist die durchschnittliche Körpergröße von Sechsjährigen von 139 cm im Jahr 1955 auf heute 153 cm deutlich gestiegen.
Im Ergebnis wurde also das Schulspeisungsprogramm integraler Bestandteil der japanischen Gesellschaft mit positiven Auswirkungen.
Um die Umweltbildung langfristig zu fördern, wurde ein Recyclingprogramm für Schulmilchkartons eingeführt. In Zusammenarbeit mit Kunden und Behörden initiierte Tetra Pak an Schulen ein Bellmark-Programm, das das Sammeln von gebrauchten Getränkekartons fördert und über den Wert des Recyclings sowie den richtigen Umgang mit den Kartons informiert. Schulen sammeln „Bellmark-Punkte” für die recycelten Kartons und erhalten dafür Lehrmaterial wie pädagogische Kits und Bücher für die Schulbibliothek. Bisher haben über 6400 Schulen an diesem Programm teilgenommen, mit dem schätzungsweise 1,8 MillionenSchüler erreicht wurden. Die Recyclingrate beträgt 74 %.
Wir vermitteln Kindern das Kartonrecycling auf unterhaltsame, interaktive Weise und fördern dabei ihr Umweltbewusstsein.