Obwohl das vergangene Jahrzehnt von einem rasanten Wirtschaftswachstum geprägt war, stellen Themen wie Lebensmittelsicherheit und Zugang zu angemessener Ernährung nach wie vor zentrale Herausforderungen in Kenia dar. Daten des Welternährungsprogramms (World Food Programme, WFP) der Vereinten Nationen zufolge liegt die Unterernährungsrate bei Kindern in ländlichen Gebieten bei 29 %. In den städtischen Gebieten Kenias gelten 20 % der Kinder als unterentwickelt1, d. h. sie sind für ihr Alter zu klein. Gleichzeitig zeigen landesweite Zahlen von UNICEF, dass etwa 1,13 Millionen Kinder im Grundschulalter (6 bis 13 Jahre) keine Schule besuchen.2

Nach Angaben des Kenya Dairy Board gibt es im Land schätzungsweise 1,8 Millionen Kleinbauern, die Milchprodukte herstellen und jährlich 4,6 Milliarden Liter Milch produzieren. Allerdings werden 80 % der gesamten Produktion immer noch von Kleinbauernhöfen erzeugt, die keinen Zugang zu Verarbeitungsmöglichkeiten für Milch und formellen, kommerziellen Märkten haben. Der Sektor der Milchprodukte leidet auch unter der schlechten Qualität der Milch und der geringen Produktion, mit einem durchschnittlichen Tagesertrag von nur 7–9 Litern pro Kuh.

Hintergrund und Initiative

Maßnahmen zur Verbesserung der Ernährung von Kindern und zur Förderung des Schulbesuchs

Schulmilchprogramme (SMPs) haben weltweit gezeigt, dass sie den Schulbesuch und die Ernährung von Kindern verbessern und gleichzeitig die lokale Wertschöpfungskette für Milchprodukte unterstützen. Inspiriert von Erfolgsgeschichten aus aller Welt begannen die lokalen Bezirksregierungen Kenias in Zusammenarbeit mit dem Kenya Dairy Board und lokalen Verarbeitern von Milchprodukten im Jahr 2012 mit der Einführung des landeseigenen Schulmilchprogramms. 

 

Aufbauend auf früheren Erfolgen konzentrieren sich die erneuten Bemühungen im Jahr 2024 auf die Ausweitung des kenianischen Schulmilchprogramms auf fünf weitere Bezirke, um den Bedarf von etwa 144.000 weiteren Kindern zu decken. Wie bei früheren und bestehenden Schulmilchinitiativen liegt das Ziel darin, Unterernährung und Schulbesuchsquoten zu bekämpfen und gleichzeitig den Landwirten Zugang zu kommerziellen Märkten für ihre Milch zu verschaffen.  

 

Die Initiative für 2024 startete SMPs in den folgenden vier Bezirken:

 

  • Bezirk Machakos: 21.000 Kinder in Zentren für frühkindliche Bildung (Early Childhood Development Education, ECDE)  

  • Bezirk Kimabu: 38.000 Kinder in ECDE-Zentren 

  • Bezirk Fafi, Bezirk Garissa: 4.000 Kinder in ECDE-Zentren 

  • Bezirk Trans-Nzoia: 41.000 Kinder in ECDE-Zentren 

  • Bezirk Uasin Gishu: 40.000 Kinder in ECDE-Zentren 

 

Die folgenden lokalen Verarbeiter von Milchprodukten und Kunden von Tetra Pak nehmen an dem erweiterten Programm teil: New KCC, Githunguri Dairy Farmers Co-operative Society, Uplands und Enkanasa Cow. 

 

Um sowohl die Lebensmittelsicherheit als auch die Nährstoffversorgung zu gewährleisten, stellt das Programm UHT-Milch in Tetra Classic® Aseptic 200-ml-Verpackungen zur Verfügung. Aseptische Verpackungen können ohne Kühlung gelagert und verteilt werden. 

 

Tetra Pak Food for Development bietet den Kleinbauern technische Unterstützung und Schulungen an.

Zwei Kinder mit einer Tetra Pak Milchpackung.
ERGEBNISSE

Mehr Schulanmeldungen und Zugang zu gesunder Ernährung

Die Daten aus Kenias früherem Schulmilchprogramm haben signifikante Ergebnisse gezeigt. Im Bezirk Nairobi beispielsweise haben Schulen mit Milchprogrammen einen Anstieg der Anmeldungen um bis zu 55 % im Vergleich zu Schulen ohne SMPs verzeichnet. Seit der Einrichtung der SMPs ist die durchschnittliche Einschulungsquote im Bezirk Meru um 20 %, im Bezirk Mombasa um 25 % und im Bezirk Embu um 14 % gestiegen.

 

Weitere Ergebnisse der Ausweitung des Programms:

 

In den Bezirken Fafi und Garissa, wo Schüler an drei Tagen pro Woche Milch erhalten, liegt die Anwesenheitsquote an den Milchtagen bei 100 %, an den Tagen ohne Milch bei 90 %. Darüber hinaus gibt es weniger Fehlzeiten, die durch gesundheitliche Probleme verursacht sind. Seit dem Start des Programms zu Beginn des Schuljahres ist die Gesamtzahl der Anmeldungen von 4.818 auf 5.612 gestiegen. Das bedeutet, dass 794 neue Schüler die ECDE-Zentren im Bezirk besucht haben.  

 

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Milchprogramm die Teilnahme, den Verbleib und den Übergang von Schülern vom Heimunterricht zu regulären Schulen fördert und gleichzeitig ihre Gesundheit und Ernährung verbessert.

 

Im Bezirk Trans-Nzoia, wo 41.000 Schüler unter das erweiterte Schulmilchprogramm fallen, liegt die Anwesenheitsquote an Milchtagen bei 98 % gegenüber nur 70 % an Tagen ohne Milch. Die Ergebnisse sind eine höhere Anmeldungs- und Anwesenheitsquote sowie eine bessere Gesundheit.

 

Diese Informationen stammen vom Kenya Dairy Board, das derzeit mit den Bezirksregierungen zusammenarbeitet, um die Auswirkungen der 2024 neu eingeführten Schulmilchprogramme zu bewerten. 

Schulkinder in Kenia.
BLICK IN DIE ZUKUNFT

Unterstützung in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Milchproduktion

Die hervorragenden Ergebnisse der Schulmilchprogramme in Kenia lassen eine Ausweitung auf weitere Bezirke zu. Die landesweit gestiegenen Schulanmeldungen und die verbesserte Ernährung von Kindern tragen zu einer besseren Bildung und Ernährung der breiten Bevölkerung bei.

 

Schulmilchprogramme spielen eine entscheidende Rolle dabei, die Versorgung der Kinder mit den essenziellen Nährstoffen sicherzustellen, die sie für ein gesundes Wachstum und eine gesunde Entwicklung benötigen. Investitionen in Schulmilchprogramme sind Investitionen in die Zukunft unserer Kinder, da sie nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch die kognitive Entwicklung fördern. Der Zugang zu Milch in Schulen wurde mit einer verbesserten Anwesenheitsquote und einem höheren Konzentrationsniveau der Schüler in Verbindung gebracht, was die positiven Auswirkungen auf die schulischen Leistungen unterstreicht“, sagt Margaret Kibogy, Managing Director des Kenya Dairy Board. 

 

Auch der Konsum von Milch und Milchprodukten wird langfristig zunehmen und zum Wachstum des lokalen Milchsektors beitragen.  Die wachsende Beliebtheit dieser Programme zeigt, dass sie ein großes Potenzial zur Unterstützung der Bildung und Entwicklung der gesamten Wertschöpfungskette für Milchprodukte haben – von Kleinbauern, die Milchprodukte erzeugen, bis hin zu lokalen Verarbeitern. 

Zwei Kinder mit einer Tetra Pak Milchpackung.

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1 https://www.wfp.org/countries/kenya#:~:text=Malnutrition%20remains%20unacceptably%20high%2C%20with,status%20undermined%20by%20their%20condition.
2 https://www.unicef.org/kenya/stories/hope-children-who-dropped-out-school#:~:text=According%20to%20UNICEF%2C%20approximately%201.13,in%20school%20across%20the%20country.