Kartonverpackungen enthalten schon heute rund 70 % nachwachsende Rohstoffe aus Holzfasern. Das ist im Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit ein guter Anfang. Wir haben mit Malin Ljung Eiborn von BillerudKorsnäs und Eva Gustavsson von Tetra Pak darüber gesprochen, wie ihre beiden Unternehmen gemeinsam daran arbeiten, diesen Anteil auf 100 % zu erhöhen.
Die rund 30 % einer Kartonverpackung, die nicht aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, setzen sich aus zwei Materialien zusammen: Aluminiumfolie, die vor Sauerstoff und Licht schützt, um den Nährwert und die Aromen der Lebensmittel in der Verpackung bei Raumtemperaturen zu erhalten, sowie Polyethylen (Kunststoff), das vor Feuchtigkeit von außen schützt und dafür sorgt, dass der Karton an der Aluminiumfolie haftet.
Diese beiden Schichten aus nachwachsenden Rohstoffen herzustellen, ist jedoch leichter gesagt als getan. Tetra Pak und der schwedische Kartonlieferant BillerudKorsnäs stellen sich gemeinsam dieser Innovationsherausforderung. Dies ist eins von mehreren Beispielen für die Zusammenarbeit von Tetra Pak mit Partnern in der gesamten Lieferkette, um die nachhaltigen Verpackungslösungen der Zukunft zu entwickeln.
Eva Gustavsson, Vice President Materials & Package bei Tetra Pak, erklärt: „70 % nachwachsende Rohstoffe sind ein guter Anfang. Wir wollen aber auch die Aluminiumfolie – und im nächsten Schritt die Kunststoffschichten – aus pflanzlichen Fasern herstellen. Um diese neuen Materialien zu finden, die eine gute Barriere bilden können, bedarf es vieler innovativer Ideen. Nur gemeinsam können wir die Branche verändern. Und es gibt so viele Herausforderungen, die wir auf innovative Weise meistern müssen.“
Malin Ljung Eiborn, Sustainability Director bei BillerudKorsnäs, einem schwedischen Anbieter von Verpackungsmaterialien und -lösungen, der den größten Teil seines Rohstoffs aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern in den nordischen Ländern bezieht, betont die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit, um eine technisch derart komplexe Herausforderung anzugehen: „Diese großen Nachhaltigkeitsherausforderungen können wir nur gemeinsam lösen.“
Diese gemeinsame Innovation beinhaltet eine Reihe definierter Projekte, in denen Experten beider Unternehmen zusammenarbeiten. Die Zusammenarbeit erfolgt außerdem unter der Schirmherrschaft von Treesearch, einer schwedischen Kooperationsplattform für Grundlagenforschung, Wissens- und Kompetenzaufbau im Bereich neuer Materialien und Spezialchemikalien aus Forstrohstoffen. Der Plattform gehören unter anderem wissenschaftliche Einrichtungen, Fertigungsunternehmen, private Stiftungen und die schwedische Regierung an. Ihr Ziel ist, wegweisende Grundlagenforschung in High-Tech-Innovationen umzuwandeln, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen.
Ljung Eiborn erklärt: „Treesearch ist wichtig, weil wir fortschrittliche Forschungserkenntnisse zu neuen Materialien und neuen Anwendungen erhalten, aber auch, weil wir die Möglichkeit haben, Kompetenzen aufzubauen. Wir bringen Fachkräfte in die Branche, die in Zukunft innovativere Produkte entwickeln können.“
Das Ziel von Tetra Pak und BillerudKorsnäs ist nichts Geringeres als die nachhaltigste Lebensmittelverpackung der Welt. „Unsere Mission ist es, die Rolle von konventionellen Verpackungen für eine nachhaltige Zukunft zu hinterfragen“, so Ljung Eiborn.
„Das bedeutet, dass wir eine Verpackung anstreben, die zu 100 % aus nachwachsenden Rohstoffen oder ausschließlich recycelten Rohstoffen besteht“, fügt Gustavsson hinzu. „Außerdem muss sie selbst vollständig recycelbar sein und zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft beitragen. Auf diese Weise kann unsere zukünftige Kartonverpackung auf lange Sicht wirklich wettbewerbsfähig bleiben.“