Lebensmittelverschwendung wurde von Lebensmittel- und Getränkeherstellern als eines der drei wichtigsten Probleme im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit identifiziert, die sich heute auf ihre Geschäftsstrategie auswirken.1 Unsere jüngste Umfrage ergab, dass sich 57 % der Hersteller bereits dazu verpflichtet haben, die Lebensmittelverschwendung in ihren Produktionsstätten zu reduzieren. Aufgrund steigender Kosten und der zunehmend unsicheren Verfügbarkeit von Rohstoffen ist die Abfallminimierung nicht nur sinnvoll, sondern unerlässlich. Darüber hinaus werden neue Vorschriften, wie die „Vom Hof auf den Tisch“-Strategie der Europäischen Union, neue Erwartungen an die Erzeuger stellen, da die Union bestrebt ist, die Lebensmittelsysteme, wie sie es ausdrückt, „fair, gesund und umweltfreundlich“ zu gestalten.2 Neben der Lebensmittelverschwendung ist die Industrie auch bestrebt, andere Formen der Verschwendung, einschließlich der Verschwendung von Chemikalien und gefährlichen Stoffen, einzudämmen.
Um Ihre Strategie zur Abfallreduzierung zu einzuführen, ist eine objektive Bewertung des aktuellen Status Ihrer Betriebsabläufe unerlässlich. Im Rahmen einer Nachhaltigkeitsbewertung können wir gemeinsam mit Ihnen herausfinden, wie und wo in Ihrer Fabrik Abfälle entstehen, und Ihnen einige schnelle Erfolge und längerfristige Verbesserungsmaßnahmen vorschlagen.
Hier sind fünf praktische Schritte zur Reduzierung von Verschwendung. Sie bieten fünf verschiedene, sich nicht gegenseitig ausschließende Ansätze für die Bewältigung dieser Herausforderung.
Die Optimierung der Ressourcennutzung ist ein wichtiger Grundsatz des modernen Anlagendesigns, wozu auch die Ausschussreduzierung gehört. Ein Beispiel für eine moderne Technologie, die Verschwendung reduziert, ist der industrielle Proteinmischer von Tetra Pak®. Durch die Beseitigung jeglicher unerwünschter Schaumbildung beim Mischen von flüssigem Protein verringert dieser innovative Mixer teure Produktverluste und erhöht die Produktqualität. Er verringert auch den Reinigungs- und Wartungsbedarf nachgeschalteter Anlagen, was zu effizienteren Betriebsabläufen führt.
Ein weiterer guter Ansatz zur Reduzierung von Verschwendung ist die Rückgewinnung und Wiederverwendung von Produktausschuss. Ein Beispiel: Bei der Herstellung von Molkereiprodukten, Lebensmitteln auf Molkebasis und pflanzlichen Lebensmitteln trennen und reinigen Membranfiltrationslösungen Flüssigkeiten effektiv und ermöglichen so die Rückgewinnung wertvoller Inhaltsstoffe, die sonst entsorgt werden müssten. Die Membranfiltration wird in der Milchverarbeitung eingesetzt, um Proteine und andere Nährstoffe aus Molke zurückzugewinnen, die dann zu hochwertigen Produkten wie Proteinzusätzen weiterverarbeitet werden können.
Erbringen Ihre bestehenden Verpackungs- und Verarbeitungsanlagen die bestmöglichen Ergebnisse? Wenn nicht, sollten Sie darüber nachdenken, Verschwendung durch einfache, effektive Modernisierungsmaßnahmen an Ihren Produktionslinien zu reduzieren. Ein Beispiel: Bei der Eiscremeverarbeitung können durch eine verbesserte Steuerung der Tiefkühlgeräte Unregelmäßigkeiten erkannt und reguliert werden, was vorhersehbare Ergebnisse und eine Reduzierung des Produktausschuss ermöglicht. Mittlerweile werden bei der Eiscreme-Videoüberwachung Kameras an sensiblen Punkten Ihrer Eiscreme-Produktionslinie eingesetzt, um Qualitätsprobleme zu erkennen und schnell zu beheben – eine weitere effektive Möglichkeit, Verschwendung zu reduzieren.
Die Auswahl der richtigen Verbrauchsmaterialien (Consumables) kann auch dazu beitragen, die Lebensdauer der Anlagen zu erhöhen und den Verbrauch zu senken. So verbessert beispielsweise die ATP-basierte Technologie zur schnellen mikrobiellen Erkennung das Screening bei der Produktionsfreigabe, indem sie die Inkubationszeiten verkürzt und die Genauigkeit der Bakterienerkennung erhöht – insbesondere bei der Herstellung von aseptischen Säften, Milchprodukten und pflanzenbasierten Produkten. Dies ermöglicht eine schnellere Reaktion auf Verunreinigungen und minimiert so den Produktverderb.5
Auch die Reduzierung von Verschwendung in anderen Bereichen – nicht nur bei Produkten – ist eine Überlegung wert. Bei Ihren Verpackungslinien bewirkt beispielsweise die Integration einer Ölfiltereinheit in Ihr Hydrauliksystem, dass dasselbe Öl 4.000 Stunden anstatt 2.000 Stunden im Kreislauf geführt werden kann, wodurch über einen Zeitraum von drei Jahren potenziell 60 Liter Hydrauliköl eingespart werden können.6
Unter dem Druck, Kosten zu senken und Verschwendung zu reduzieren, entwickeln Hersteller in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie neue Lösungen, um Nebenströme aus der Produktion wiederzuverwenden.
Ein bemerkenswertes Beispiel ist Biertreber (Brewers’ Spent Grain, BSG), ein Nebenprodukt des Brauprozesses. Aufgrund der schnellen Verderblichkeit wurden früher viele Tonnen BSG als Tierfutter verwendet oder auf Deponien entsorgt. Nun kann BSG dank eines neuen Sterilisationsverfahrens in eine flüssige Zutat umgewandelt werden, die reich an Ballaststoffen und Proteinen ist.
Ein weiteres Beispiel dafür, wie aus Rohstoffen ein Mehrwert geschaffen werden kann, ist unser Verfahren zur Vollsojaverarbeitung. Dank eines speziellen Mahlverfahrens ermöglicht diese Technologie die vollständige Nutzung der Sojabohne, wodurch Verschwendung von Okara effektiv vermieden wird.
Um erfolgreich zu sein, muss die Bekämpfung von Verschwendung ein gemeinsames Ziel für Ihr gesamtes Team darstellen. Sie können dies durch die Einführung von Instrumenten zur Überwachung von Verschwendung und zur digitalen Entscheidungsunterstützung erleichtern, die Ihnen bei der Umsetzung Ihrer Agenda zur Reduzierung von Verschwendung helfen.
Ein digitales Tool wie Tetra Pak® Connected Workforce vermittelt Ihrer Belegschaft zum Beispiel das Wissen für eine effiziente und effektive Durchführung ihrer Aufgaben. Durch ansprechendes und zugängliches Lernen am Arbeitsplatz und einfachen Wissensaustausch kann Tetra Pak ® Connected Workforce viele Bereiche Ihres Betriebs positiv beeinflussen, nicht nur die Vermeidung von Verschwendung.
Eine Studie, in der zwei ähnliche Saftproduktionsanlagen über einen Zeitraum von vier Jahren miteinander verglichen wurden – eine mit unserer Automatisierungsplattform Tetra Pak® PlantMaster und eine ohne – ergab, dass die Verschwendung in der automatisierten Anlage im Vergleich zur nicht automatisierten Anlage um etwa 45 % reduziert werden konnte. Dieses Ergebnis wurde auf mehrere Faktoren zurückgeführt, darunter die Verfügbarkeit zuverlässiger Daten und die Fähigkeit der Betreiber, diese in greifbare Ergebnisse umzusetzen.
Die oben genannten fünf Schritte sind allgemeine Ansätze zur Reduzierung von Verschwendung in Ihrem Lebensmittel- und Getränkeherstellungsbetrieb, mit konkreten Vorschlägen zu deren Umsetzung. Nehmen Sie noch heute Kontakt mit uns auf Unsere Fachleute werden gemeinsam mit Ihnen Möglichkeiten zur Reduzierung von Verschwendung in Ihrem Betrieb ermitteln.
1 Tetra Pak Business-to-Business-Recherche zu planetaren Herausforderungen und deren Auswirkungen auf Lebensmittel- und Getränkehersteller, 2023, n = 346
2 https://food.ec.europa.eu/horizontal-topics/farm-fork-strategy_en?prefLang=de
3 Typisches Produktionsszenario basierend auf Kundenerfahrungen bei der Verarbeitung von Proteinpulver vor Ort. 300 Arbeitstage/Jahr, eine Chargengröße von 35.000 kg, 4 Chargen/Tag und ein Produktpreis von 6 €/kg Trockenmasse.
4 Verwendung einer Umkehrosmose-Lösung im Vergleich zur Nichtverwendung von Rückgewinnungslösungen.
5 Im Vergleich zu einem Screening vor der Produktionsfreigabe ohne schnelle mikrobielle Erkennung.
6 Basierend auf einer Abfüllmaschine, die 4.000 Stunden/Jahr ohne installiertes Kit läuft
7 https://www.tetrapak.com/insights/cases-articles/how-automation-improves-efficiency-quality-waste