Kleine Milchbauern in Albanien aus der Armut befreien

Die Herausforderung

Als EU-Beitrittskandidat muss Albanien seinen Agrarsektor, einschließlich der Milchproduktion, weiterentwickeln. Milch wird hauptsächlich von Kleinbauern produziert. Die durchschnittliche Größe eines Milchviehbetriebs beträgt 1,7 Kühe und die Erträge sind laut IFCN mit durchschnittlich 3 Tonnen pro Kuh und Jahr recht gering.

Die FAO schätzt, dass 45 % der lokal konsumierten Milch unverarbeitet ist und oft als lose Milch direkt an Haushalte verkauft wird. Lebensmittelsicherheit stellt eine Herausforderung dar, da die Milch nicht sicher verarbeitet und verpackt wird. Sie verdirbt schnell und wird so zu einem Gesundheitsrisiko für die Verbraucher. Milchverarbeitende Betriebe haben mit Rohmilch von geringer Qualität zu kämpfen, da eine formelle Infrastruktur für die Milchsammlung fehlt. 

Bauern des Molkereizentrums in Albanien

Die Initiative

Tetra Pak und Tetra Laval Food for Development haben einen dreijährigen Vertrag über die technische Unterstützung mit den Milchverarbeitern Agroal & Global Services Sh.p.k (AGS) und Lufra Sh.p.k. (Lufra) geschlossen, um das erste Molkereizentrum in Albanien einzurichten. Die Initiative konzentriert sich auf die Entwicklung einer formellen Infrastruktur für die Milchsammlung und die Bereitstellung technischer Unterstützung für kleine Milchbauern. Ziel ist es, den Kleinbauern durch Schulungen zu helfen, ihr Einkommen zu steigern und sie aus der Armut zu befreien. 

Die Spezialisten für Milchwirtschaft des Teams von Tetra Laval Food for Development bieten technische Unterstützung für die Schulung von Mitarbeitern der Milchverarbeiter, Landwirten und Stakeholdern von Schulmilchprogrammen. 

Die gesamte produzierte Milch wird von den Milchverarbeitern aufgekauft, was den Landwirten ein sicheres Einkommen und die Möglichkeit bietet, ihr Geschäft auszubauen und zu entwickeln.

Positiver Effekt

Die Initiative erreicht mehr als 3.000 kleine Milchbauern, unterstützt sie durch ein Netzwerk von Agrarfachleuten mit Schulungen und stellt sicher, dass ihre Milch mit den verbesserten Qualitätskriterien gekauft wird. AGS und Lufra haben in neue Kühlzentren für die Sammlung von Milch investiert und Berater und Tierärzte eingestellt, um die Bauern zu unterstützen. Das Milchangebot der Verarbeiter nimmt zu und die Milchqualität verbessert sich. Nach 16 Monaten ist die Milchlieferung an Lufra von 60.000 auf 85.000 Liter pro Tag gestiegen – eine Zunahme um 41,6 %. In den Referenzbetrieben, die AGS beliefern, ist die Milchproduktion nach 7 Monaten Schulung um 119 % von durchschnittlich 24,9 auf 54,5 Liter pro Betrieb und Tag gestiegen.

Blick in die Zukunft

Ein erhöhter Milchkonsum wird langfristig die Nachfrage nach hochwertiger Milch aus der offiziellen Milchwirtschaft steigern. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen und das Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung starten in der Gemeinde Tirana ein Pilotprogramm für Schulmilch. Die Kinder bekommen an jedem Schultag 200 ml UHT-Milch. Die Milch wird von Kleinbauern abgeholt und von AGS verarbeitet und verpackt.

Diese Initiative zeigt, dass Schulkinder während des Schultages dringend benötigte Nahrung erhalten können, ohne dass in Schulküchen und Kantinen investiert werden muss. Damit Albanien der Europäischen Union beitreten kann, muss sich der Standard der Milchproduktion verbessern, um den EU-Normen zu entsprechen. Ein Schulmilchprogramm verfolgt den doppelten Zweck, dringend benötigte Nahrung bereitzustellen und langfristig dazu beizutragen, die Konsumgewohnheiten zu ändern und die Nachfrage nach hochwertigen Milchprodukten aus der offiziellen Milchwirtschaft zu wecken. 

Hauptpunkte:

  • Das Projekt erreicht mehr als 3.000 kleine Milchbauern.
  • Nach 16 Monaten ist die Milchlieferung an Lufra von 60.000 auf 85.000 Liter pro Tag gestiegen – eine Zunahme um fast 42 %. In den Referenzbetrieben, die AGS beliefern, ist die Milchproduktion nach 7 Monaten um 119 % von durchschnittlich 24,9 auf 54,5 Liter pro Betrieb und Tag gestiegen.
  • Die Partnerschaft umfasst die gesamte Wertschöpfungskette – von der Milchproduktion durch Kleinbauern bis zur Schulmilch. Die Initiative konzentriert sich darauf, Kleinbauern aus der Armut zu befreien, indem sie ihnen ein sicheres Einkommen aus der Milchproduktion bietet und die Möglichkeit eröffnet, ihr Geschäft auszubauen und zu entwickeln.
  • Im Rahmen des Schulmilch-Pilotprogramms erhalten die Kinder jeden Schultag 200 ml UHT-Milch. Ein Schulmilchprogramm verfolgt den doppelten Zweck, dringend benötigte Nahrung bereitzustellen und langfristig dazu beizutragen, die Konsumgewohnheiten zu ändern und die Nachfrage nach hochwertigen Milchprodukten aus der offiziellen Milchwirtschaft zu wecken.