COVID-19 hat die Umwelt als Hauptanliegen der Verbraucher verdrängt, während andere gesundheitsbezogene Probleme stark zurückgegangen sind. Die Bedenken hinsichtlich der Lebensmittelsicherheit haben erheblich zugenommen, denn Verbraucher versuchen, diese mit ihren Sorgen um die Umwelt in Einklang zu bringen. Das verdeutlicht das Dilemma, in dem sie sich zwischen diesen beiden Themen befinden.
Die Lebensmittelsicherheit wird als ebenso wichtig für die Gesellschaft eingestuft wie COVID-19. Gesundheit ist heute mit erhöhten Fragen der Lebensmittelsicherheit und Hygiene verbunden; zwei Drittel sagen, dass gesund zu sein bedeutet, sicher zu sein. Die Verbesserung der Lebensmittelsicherheit wird als oberste Priorität für die Hersteller genannt. Und diese Erwartung wird noch zunehmen, da wir eine wachsende Bevölkerung ernähren müssen. Dabei spielen Lebensmittelverpackungen eine zentrale Rolle.
Die Hersteller werden als verantwortlich für die Lebensmittelsicherheit angesehen - aber das Vertrauen in sie ist gering. Transparenz ist der Schlüssel. Fast drei von fünf Verbrauchern geben an, alles über die Produktproduktion wissen zu wollen. Herkunft gehört zu den wichtigsten Kauffaktoren.
Die Auswirkungen von COVID‑19 auf die Lieferketten haben das Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung als drängendes Problem geschärft. Mehr als drei Viertel sehen Lebensmittelverschwendung inzwischen als Problem an - und deren Reduzierung wird als eine der drei wichtigsten Prioritäten für Hersteller angesehen.
Verbraucher sehen die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung als das größte Umweltproblem, das sie beeinflussen können. Denn eine verwirrende Kennzeichnung ist ein Hindernis. Während die Aufsichtsbehörden an der Vereinfachung/Präzisierung der Verfallsdaten arbeiten, besteht die Möglichkeit einer besseren Kommunikation, einschließlich der On-Pack-Informationen (auf der Verpackung) oder über vernetzte Verpackungen.
Mit Ausnahme von COVID-19 rangieren Sorgen um die Umwelt immer noch vor allen Bedenken. Zwei Drittel der Verbraucher glauben, dass wir auf eine Katastrophe zusteuern, wenn wir unsere Gewohnheiten nicht schnell ändern. Zwei Drittel geben an, dass die Lockdowns während der Pandemie zu Umweltverbesserungen geführt haben, die sie gerne beibehalten würden. Das deutet auf ein Bedürfnis nach Veränderungen und „build back better“ (das Neue soll besser sein als das Alte) -Initiativen hin.
Die Verbraucher sehen nachhaltige Verpackungen als oberste Priorität für die Hersteller an, und vier von fünf sind der Meinung, dass Unternehmen verpflichtet werden sollten, beim Recycling/Wiederverwendung ihrer Verpackungen zu helfen. Karton gilt als eine der umweltfreundlichsten Optionen, während Kunststoffabfälle nach wie vor ein zentrales Anliegen sind, was das Interesse der Industrie an nachwachsenden Rohstoffen fördert.
Die Konvergenz von Gesundheit und Umwelt, die wir im Index des letzten Jahres beobachtet haben, hat sich auf andere Belange ausgeweitet, da sich die Themen „Mensch“ und „Planet“ zunehmend überschneiden. Gesundheit ist heute mit Fragen der Lebensmittelsicherheit und Hygiene verbunden. Auf der anderen Seite ist die anhaltend starke Sorge um die Umwelt mit anderen Nachhaltigkeitsthemen verbunden, insbesondere mit Lebensmittelverschwendung und einem größeren Gemeinschaftsgefühl.
Die beliebteste Innovation ist der längere Schutz von Lebensmitteln zur Vermeidung von Abfall und zur Erhaltung des Nährwerts. Der nächste Punkt sind intelligente Verfallsdaten - ein weiterer Faktor, der sich mit Lebensmittelverschwendung befasst. Die fünf wichtigsten Optionen beziehen sich alle auf die Lebensmittelsicherheit. Die beiden Spitzenreiter in Sachen Umweltfreundlichkeit sind minimale Verpackung und Wiederverwertbarkeit, die ebenfalls hoch bewertet werden.
Die COVID-19-Pandemie hat den Status quo durcheinander gebracht und eine neue Vielfalt an Verbraucheranliegen und -bedürfnissen geschaffen. Lebensmittelsicherheit und -verschwendung sind zu viel dringlicheren Problemen geworden, während die Sorge um die Umwelt nach wie vor auffallend stark bleibt. Traditionelle Grenzen verschwimmen zunehmend, da Probleme in Bezug auf Ernährung, Menschen und den Planeten immer mehr miteinander verschmelzen.
Es gab nie einen besseren Zeitpunkt, um eine breitere Debatte über Nachhaltigkeit und die Rolle der Verpackung der Zukunft anzustoßen, denn wir möchten der wachsenden Weltbevölkerung einen sicheren Zugang zu Nahrungsmitteln ermöglichen und gleichzeitig den Planeten selbst schützen. Unternehmen können ihre Absichten vermitteln, indem sie sich dieser doppelten Herausforderung stellen und das Dilemma lösen, das COVID-19 zwischen Lebensmittelsicherheit und Umweltbelangen geschaffen hat.