Verschwendung bzw. Abfall führt bei Verbraucher zu wachsender Besorgnis. Lebensmittelabfälle und verschwenderische Verpackungen werden von drei Viertel der weltweit Befragten als vorrangige Umweltprobleme genannt. Es ist ein Thema, das vielen Verbrauchern am Herzen liegt. Fast die Hälfte der weltweit Befragten gibt an, dass sie sich inzwischen Sorgen über die Abfallmenge machen, die ihr Haushalt produziert. Dies ist auf die vermehrt zu Hause verbrachte Zeit während der Pandemie zurückzuführen, in der auch mehr Mahlzeiten und Snacks zubereitet und konsumiert werden. Auch die verstärkten Online-Einkäufe, Essenslieferungen und -mitnahmen lassen den „Fußabdruck“ des Haushaltsmülls sichtbarer werden.
Die Verbraucher werden dadurch proaktiver. 46 % geben an, dass sie seit der Pandemie mehr darauf achten, Abfälle (Kartons, Glas, Kunststoff) richtig für das Recycling zu sortieren. Außerdem haben 50 % vor, als persönlichen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels im kommenden Jahr mehr zu recyceln.
Die Verbraucheraktionen zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung sind besonders ausgeprägt. Auffällig ist, dass 54 % der Befragten angeben, weniger Lebensmittel wegzuwerfen, als vor der Pandemie. Dies ist im Hinblick auf Handlungen, die Teilnehmer einschränken möchten, eines der höchsten Ergebnisse unserer gesamten Studie. Das liegt zum Teil daran, dass mehr Verbraucher (50 %) verstärkt auf die richtige Lagerung und das Verfallsdatum achten, um den Verderb von Lebensmitteln zu verringern. Noch mehr (55 %) geben an, dass sie Mahlzeiten sorgfältiger planen, um die Lebensmittelverschwendung im Haushalt zu begrenzen. Aus dem gleichen Grund kaufen 40 % mehr Produkte in Portionsgrößen.
Mit Blick auf die Zukunft erwarten 81 % der Verbraucher, dass sie nach Aufhebung der Pandemiebeschränkungen die gleichen oder größere Anstrengungen unternehmen werden, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Diese neue Verhaltensweise rangiert auf Platz 1 der Veränderungen. 39 % wollen zukünftig verstärkt darauf achten, Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Dies gilt insbesondere in Schwellenländern.
Es besteht ein Bedarf bzw. eine Absatzchance für passend portionierte Produkte sowie Verpackungsinformationen zur Portionierung, um Verbrauchern die Essensplanung zu erleichtern. Wichtig ist auch eine klare und einfache Kennzeichnung mit Verfallsdatum – vor allem online, wo dies als unzureichend wahrgenommen wird. Dass das Mindesthaltbarkeits-/Verfallsdatum nicht einfach überprüft werden kann, ist laut unserer E-Commerce-Studie das größte Problem beim Online-Einkauf.