Neue Gewohnheiten und Rituale 

Laut einer klassischen psychologischen Forschungsstudie, die vor der Pandemie an der Duke University durchgeführt wurde, dreht sich das Leben um Gewohnheiten: „Etwa 45 % der alltäglichen Verhaltensweisen werden nahezu täglich am selben Ort wiederholt“. Die Pandemie hat viele dieser Verhaltensweisen auf einen Schlag verändert oder unmöglich gemacht. Durch den Wegfall von Pendelfahrten, Fitnessstudio- und Cafébesuchen sowie sozialen Aktivitäten nach der Arbeit haben Verbraucher neue Gewohnheiten und Rituale entwickelt, die die alte Normalität oftmals nachahmen oder ersetzen.

Absatzchance: Zeit für Snacks

Als Schlüsselelement dieser neuen Gewohnheiten und Rituale haben Snacks einen enormen Aufschwung erlebt. 44 % der Befragten gaben an, häufiger kleine Snacks zu sich zu nehmen, als zu Beginn von COVID-19. Der wichtigste Grund ist das Gefühl der Geborgenheit. Mehr als die Hälfte (52 %) der Verbraucher weltweit geben an, dass das Snacken während der Pandemie ihr „Rettungsanker“ war. Weitere Faktoren sind Arbeitspausen, in denen ein Drittel der Befragten heute mehr Snacks als vor der Pandemie konsumiert, sowie Snacks als Energielieferant, Gesundheitsförderer oder Ersatzmahlzeit.

Insbesondere in jüngeren Altersgruppen und Schwellenländern wird heute häufiger gesnackt. Zu den wichtigsten Produktkategorien, die in unserer Demand Spaces-Studie identifiziert wurden, gehören Milch und Trinkjoghurt.

Ein weiteres Schlüsselprodukt, dessen Konsum aufgrund von Snacks zugenommen hat, ist Käse. Mehr als ein Drittel der Teilnehmer unserer globalen Käsestudie 2021 gab an, dass ihr Konsum seit der Pandemie insgesamt gestiegen ist – im asiatisch-pazifischen Raum beispielsweise auf 50 % und in Indien auf 60 %. Während Hauptmahlzeiten weiterhin den wichtigsten Konsumanlass darstellen, sind Snacks zu Hause ein wachsender Trend. Käse wird etwa vermehrt beim Fernsehen (plus 36 %), zusammen mit einem alkoholischen Getränk (plus 35 %) sowie vormittags und nachmittags (plus 32 %) genossen.