Zusammenfassung und Schlussfolgerungen: Die 10 wichtigsten Erkenntnisse
COVID-19 hat die Bedürfnisse der Verbraucher verändert und sie dazu bewegt, neue Möglichkeiten für ihre persönlichen Weiterentwicklung zu entdecken. Dies hat zu zahlreichen neuen Gewohnheiten geführt, die vermutlich von Dauer sein werden. Die persönliche, wirtschaftliche und ökologische Fragilität, die wir alle während der globalen Pandemie erlebt haben, hat zu einer neuen Achtsamkeit mit besonderem Fokus auf Gesundheit, Lebensmittelschutz, Umwelt und Gemeinschaft geführt.
Auch die Lebensmittelsicherheit hat heute oberste Priorität, nachdem die Gesundheit durch die Pandemie in den Mittelpunkt gerückt ist. Sichere Lebensmittelsysteme sind dabei für die Verbraucher ein Hauptanliegen geblieben.
Verantwortungsvoller Konsum ist ein wachsender Trend. Fast die Hälfte der Befragten glaubt, dass sich jede ihrer alltäglichen Entscheidungen auf die Umwelt auswirkt. Verbraucher nehmen klima- und ernährungsbedingte Herausforderungen aktiv wahr und wollen individuell und kollektiv wirksam reagieren.
Dieser breite Trend von Fürsorge, Achtsamkeit und Empathie ist weltweit zu beobachten. Besonders stark ausgeprägt ist er jedoch bei gebildeten Frauen mit Kindern, die aktiv zur Veränderung des Status quo beitragen wollen.
Das Zuhause wurde als Zufluchtsort, Arbeitsplatz, Klassenzimmer, Einkaufszentrum und mehr neu definiert. Die täglichen Routinen und Rituale haben sich erheblich verändert. Aufmerksame Verbraucher, die eine nachhaltige, abfallfreie Lebensweise anstreben, eröffnen Lebensmittel- und Getränkemarken interessante Möglichkeiten, ihre Relevanz zu steigern, indem sie Menschen bei der Festigung ihrer neuen Gewohnheiten unterstützen. Je einfacher es für sie ist, sich diese Lebensstile anzueignen und sie zu pflegen, desto wahrscheinlicher sind sie von Dauer.
Nachdem die Verbraucher während der Pandemie in ihrer Freiheit und ihren Wahlmöglichkeiten eingeschränkt wurden, möchten sie nun auf jede erdenkliche Weise die Kontrolle über ihr Leben zurückgewinnen. Sie handeln proaktiver und suchen nach Möglichkeiten, etwas zu bewegen: sowohl in ihrem eigenen Leben, etwa durch die Wahl der Ernährung und der Zutaten, als auch für die Umwelt, beispielsweise durch mehr Recycling. Wir sehen auch eine vermehrte Rückkehr zum Wesentlichen („Back to Basics“), wie etwa selbstzubereitetem Essen, Mahlzeiten mit der Familie und die Minimierung von Abfall.
Die Verlagerung vom Schutz der Gesundheit zur Prävention von Krankheiten zählt zu den bleibenden Trends, die in der Studie identifiziert wurden. Verbraucher verlangen zunehmend nach Produkten, die ihre emotionalen und funktionalen Bedürfnisse erfüllen. Da Lebensmittel als zentraler Bestandteil des mentalen Wohlbefindens wahrgenommen werden, setzen die Verbraucher außerdem auf Snacks „ohne Schuldgefühle“. Dies schafft Absatzchancen für Marken, die sich auf die persönliche Weiterentwicklung („ein besseres Ich“) konzentrieren, um in der Zeit nach COVID-19 ganz oben auf der Einkaufsliste zu stehen.
Die Verbraucheraktionen zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung sind besonders ausgeprägt. Mit einem stärkeren Fokus auf die Essensplanung geben mehr als 50 % der Befragten an, weniger Lebensmittel wegzuwerfen als vor der Pandemie. Vier von fünf gehen davon aus, dass sie nach der Aufhebung der Pandemiebeschränkungen die gleichen oder größere Anstrengungen unternehmen werden, um das Wegwerfen von Lebensmitteln zu vermeiden. Dieser Aspekt führt die Liste der veränderten Verhaltensweisen an.
Die Pandemie hat die Achtsamkeit der Verbraucher und ihre Empathie gegenüber anderen erhöht. Sie haben eine neue Wertschätzung für erfüllende Beziehungen zu Freunden, Familienmitgliedern und die Gemeinschaft entwickelt. Gemeinsame Erlebnisse bei Speisen und Getränken spielen oft eine Schlüsselrolle dabei, diese Verbindungen angenehm und unterhaltsam zu gestalten.
Verbraucher sind sich außerdem der Notwendigkeit bewusst, die breitere Gesellschaft, insbesondere ihre lokale Gemeinschaft, zu unterstützen. Für Marken eröffnet dies neue Chancen, sich mit Nachdruck auf ihre Tradition bzw. ihre lokale Herkunft zu positionieren, um die Loyalität der Konsumenten zu erhöhen.